Jean Rouch (2017-2004) gilt als einer der wichtigsten ethnographischen Dokumentarfilmer seiner Zeit. Er hat mit seinem Konzept des cinéma vérité nicht nur die visuelle Anthropologie revolutioniert, sondern auch Regisseure der Nouvelle Vague wie Jean-Luc Godard, Jacques Rivette und andere maßgeblich beeinflusst. Eine zusätzliche Bedeutungsdimension erhält sein umfangreiches Werk durch die gegenwärtige Debatte über Kolonialismus und Rassismus: Themen, mit denen Jean Rouch sich schon früh kritisch auseinandergesetzt hat.
Unter diesem Gesichtspunkt sollen in der Retrospektive von November 2022 bis Februar 2023 an sieben Abenden ausgewählte Filme aus seinem umfangreichen Lebenswerk gezeigt und wissenschaftlich eingeordnet werden:
Die Retrospektive ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem ZFF und dem Institut für Ethnologie und Afrika-Studien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, dem Frobenius-Institut der Goethe-Universität Frankfurt sowie dem Institut Français Mainz und dem Cinemayence.
Das Format wird gefördert vom Zentrum für Interkulturelle Studien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Deutsch-Französischen Kulturstiftung.