Der europäische Binnenmarkt ist heute von großer Komplexität geprägt, die aus der wirtschaftsrechtlichen Heterogenität der Mitgliedsstaaten resultiert. Einzelne Themengebiete wie das Wettbewerbs- und Kartellrecht, das Recht des geistigen Eigentums und das Recht der Finanzmärkte, wurden bereits in Teilen vereinheitlicht, doch dem Recht, das den Alltag der mittelständischen Unternehmen regelt, ist insgesamt bisher wenig Beachtung geschenkt worden.
Spätestens seit dem Brexit ist die Schaffung eines einheitlichen europäischen Wirtschaftsrechts jedoch von besonderer Bedeutung und als solche 2017 im Weißbuch der EU-Kommission verankert worden. Parallel wird über die im Rahmen der Aachener Verträge 2019 geschaffene Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung über die Harmonisierung des deutschen und französischen Wirtschafts- und Insolvenzrechts beraten. Schließlich ist eine gemeinsame wirtschaftspolitische Antwort angesichts der europaweiten ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie von besonderer Aktualität und Brisanz.
Die Gesprächsrunde beleuchtet die Hintergründe dieses Projekts und diskutiert über die Chancen und Herausforderungen auf juristischer sowie wirtschafts- und europapolitischer Ebene.
Podcast – Teilnehmer:
MdB Ursula Groden-Kranich
Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung
Prof. Dr. Matthias Lehmann
Universität Wien, Stellvertretender Vorsitzender der Association Henri Capitant Deutschland e.V.
Prof. Dr. Urs Gruber
Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Association Henri Capitant Deutschland e.V.
Günter Jertz
Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Rheinhessen
Christoph Roth (Moderation)
Leiter der Saarländischen Vertretung bei der EU
Eine Veranstaltung im Rahmen der Online-Reihe "Deutsch-Französische Perspektiven im Dialog" des Netzwerks der Universitären Frankreich- und Frankophoniezentren in Deutschland